ür die meisten Menschen im Ruhrgebiet ist der Bergbau ein Stück Geschichte. Für uns als Rettungshundestaffel ist er Inspiration und ein einzigartiges Trainingsgelände, das uns auf den Ernstfall bestmöglich vorbereitet. Kürzlich stand für unsere Teams aus Zwei- und Vierbeinern wieder eine ganz besondere Übung auf dem Plan: das Training unter Tage.
Gemeinsam mit unseren Freunden und Kollegen der Rettungshundestaffel für Feuerwehren NRW e.V. hatten wir die außergewöhnliche Gelegenheit, in den verwinkelten und dunklen Stollen zu trainieren. Ein Szenario, das den Bedingungen eines eingestürzten Gebäudes erschreckend nahekommt und Mensch wie Tier alles abverlangt.

Sobald sich die schweren Türen hinter uns schlossen, umfing uns eine Welt ohne Tageslicht. Nur die Kegel unserer Stirnlampen schnitten durch die Finsternis. Für unsere Hunde bedeutet das:
- Verlass auf die Nase: Die Sicht ist stark eingeschränkt. Der Geruchssinn wird zum alles entscheidenden Instrument. Die Hunde müssen lernen, sich voll und ganz auf ihre Nase zu verlassen, um die “verschüttete” Person zu finden.
- Mentale Stärke: Enge Gänge, ungewohnte Akustik, der Geruch von feuchtem Gestein und Metall – all das ist eine enorme psychische Belastung. Nur ein absolut wesensfester und selbstsicherer Hund kann hier konzentriert arbeiten.
- Eigenständigkeit: Unsere Hundeführer können ihre Hunde in den verzweigten Stollen oft nicht sehen. Sie müssen darauf vertrauen, dass ihr Partner seine Aufgabe selbstständig erfüllt und zuverlässig anzeigt, wenn er fündig geworden ist.
Für die Hundeführer bedeutet es, ihren Hunden blind zu vertrauen, die kleinsten Signale richtig zu deuten und trotz der anspruchsvollen Umgebung einen kühlen Kopf zu bewahren.

Ein solches Training ist allein schon wertvoll. Die Durchführung zusammen mit unserer Partnerstaffel macht es jedoch unbezahlbar. Im Ernstfall arbeiten oft mehrere Staffeln Hand in Hand. Gemeinsame Übungen wie diese sind daher unerlässlich. Wir lernen die Arbeitsweise der anderen kennen, tauschen wertvolle Erfahrungen aus und stärken das Vertrauen untereinander. Unsere Helfer, die als Versteckpersonen fungierten, stellten die Hunde vor die Aufgabe, auch fremde Menschen zu orten – eine wichtige Vorbereitung für reale Einsätze.
Unser Fazit
Der Tag unter Tage war anstrengend, intensiv und ein voller Erfolg. Jedes Teammitglied, ob mit zwei oder vier Beinen, ist an dieser Herausforderung gewachsen. Wir haben gesehen, wie stark das Band zwischen Hund und Hundeführer ist und wie wichtig die Kameradschaft zwischen den Staffeln ist.

Ein riesiges Dankeschön geht an unsere Partner der Rettungshundestaffel für Feuerwehren NRW e.V. für die fantastische Zusammenarbeit und an die Betreiber, die uns dieses einmalige Training ermöglicht haben.
Wir sind wieder ein Stück besser auf den Tag vorbereitet, von dem wir hoffen, dass er niemals kommt. Aber wenn er kommt, sind wir bereit.
Glück auf!