Training auf Industrieanlage

Am 6. Oktober 2024 hatten wir, die Rettungshundestaffel Ruhrgebiet, erneut die wertvolle Gelegenheit, gemeinsam mit unserer Partnerstaffel, der Rettungshundestaffel für Feuerwehren NRW e.V., in einem neuen Gebiet zu trainieren. Diesmal bot uns das Training nicht nur die Möglichkeit, unsere Hunde unter neuen, anspruchsvollen Bedingungen zu fordern, sondern auch unsere Kooperation mit der Partnerstaffel weiter zu vertiefen – ein essenzieller Aspekt, um in echten Einsätzen erfolgreich zusammenzuarbeiten.

Im Fokus dieses Trainings stand die Suche in mehreren kleinen Lagerhallen. Diese spezielle Umgebung stellte durch ihre baulichen Besonderheiten – gewölbte Dächer, wechselnde Luftströme und schwer vorhersehbare Witterungsbedingungen – eine große Herausforderung dar. Solche Szenarien sind ideal, um unsere Hunde auf komplexe Einsätze vorzubereiten. Der Suchhund muss in diesen Situationen nicht nur den Geruch einer vermissten Person aufnehmen, sondern auch lernen, wie er Geruchsansammlungen unter schwierigen Bedingungen richtig interpretiert. In der Realität, beispielsweise nach einem Gebäudeeinsturz oder in weitläufigen Industrieanlagen, sind es genau diese unvorhersehbaren Einflüsse, die ein schnelles und präzises Auffinden vermisster Personen erschweren.

Durch das Training in Lagerhallen mit schwer zu kontrollierenden Luftströmen konnten unsere Hunde ihre Fähigkeiten, den Ursprung einer Witterung zu lokalisieren, deutlich verbessern. Besonders Hochverstecke, bei denen sich die Versteckperson auf erhöhten Positionen befindet, stellten zusätzliche Anforderungen an die Hunde und deren Nasenarbeit. Dies ist vor allem in städtischen Gebieten oder bei Katastrophenlagen eine wichtige Übung, da Personen in solchen Fällen oft schwer erreichbar sind.

Neben der Gebäudesuche wurde auch das Außengelände intensiv genutzt. Hier erwarteten uns lange Korridore, die von dichtem Bewuchs gesäumt waren – eine seltene und daher besonders wertvolle Trainingsumgebung. Diese Gegebenheiten erlaubten es uns, das Kommando „Voraus“ zu üben. Dabei soll der Hund in gerader Linie vorlaufen, ohne abzubiegen, bis er die gesuchte Person findet. Für den Hund ist dies eine echte Vertrauensübung, da er ohne direkte Kontrolle durch den Hundeführer agieren muss. Die Herausforderung besteht darin, dem Hund zu vermitteln, dass er auf der richtigen Spur ist, auch wenn er die Person zunächst nicht sieht oder riecht.

Dieses Vertrauen zwischen Hund und Hundeführer ist ein zentrales Element erfolgreicher Sucharbeit. In realen Einsätzen – ob in Waldgebieten, auf unübersichtlichem Terrain oder in großen Menschenmengen – muss der Hund oft selbstständig Entscheidungen treffen. Nur durch eine starke Bindung und gegenseitiges Vertrauen kann der Hund seine Aufgabe effektiv ausführen und die vermisste Person schnell finden. Solche Gelegenheiten, das Vertrauen im Team weiter zu stärken, sind selten, weshalb wir diese Trainingseinheit besonders schätzen.

Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Rettungshundestaffeln ist in realen Einsätzen von entscheidender Bedeutung. Bei größeren Suchaktionen, wie sie beispielsweise nach Naturkatastrophen, bei der Vermisstensuche oder nach Gebäudeeinstürzen notwendig werden, sind oft mehrere Rettungshundestaffeln gleichzeitig im Einsatz. In solchen Situationen zählt nicht nur die individuelle Leistung jedes Teams, sondern auch die Fähigkeit, als Einheit effizient zusammenzuarbeiten.

Wir möchten uns herzlich bei der Rettungshundestaffel für Feuerwehren NRW e.V. sowie dem Betreiber des Gebiets für diese wertvolle Trainingsgelegenheit bedanken.

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